Leadership im schulischen Kontext ist eine für mich sehr große Blase, die es zu füllen gilt. Was bedeutet es für mich Schulleitung zu sein? Ich denke für mich hat es eine sehr große Bedeutung. Ich finde es toll diese Rolle ausüben zu dürfen und freue mich darüber wieviel Vertrauen mir geschenkt wird. Dieses Vertrauen ist für mich die Basis meiner Arbeit. Einerseits das mir entgegengebrachte Vertrauen in meine Arbeit, auch wenn es nicht immer für alle Mitarbeiter direkt nachvollziehbar ist, was ich tue. Doch letztendlich, so hoffe ich, verstehen sie mein Handeln. Andererseits aber natürlich auch das Vertrauen, dass ich in die Mitarbeiter setzen kann. Denn ohne meine Mitarbeiter kann ich die Rolle der Schulleitung nicht in dem Maße ausüben wie ich es gerne möchte. Nur als Gesamtsystem können wir Überleben und gemeinsam konstruktiv und effektiv arbeiten.
Was meine ich damit, wenn ich sage, dass die Mitarbeiter manchmal mit Fragezeichen vor mir stehen: Mir ist es wichtig auch neue, zunächst unbestimmte Wege zu gehen, die für einige vielleicht eine Ungewissheit mit sich bringen. Unbestimmt heißt dabei nicht, wenig transparent zu sein. Ich versuche den Mitarbeitern immer nahezubringen warum ich etwas tue. Aber der Weg dorthin kann mit vielen Unsicherheiten geebnet sein. Jedoch denke ich, dass das strikte Festhalten an Erfahrungen ein Untergang mit sich bringen würde. Natürlich ist mir dabei meine besondere Rolle als Schulleitung bewusst. Neue Wege zu beschreiten ist nur möglich, wenn ich den Mitarbeitern Sicherheiten geben kann. Im Sturm einen sicheren Fährhafen in der Nähe und einen Anker an Board zu haben ist immer förderlich auch wenn der Steuermann das Ruder fest im Griff hat.
Daher denke ich, dass das zuvor benannte Vertrauen in meine Arbeit eine der größten Rollen spielt. Wenn ich meine Mitarbeiter von Etwas überzeugen möchte, muss eine Vertrauensbasis da sein. Fehlt diese, halten die Mitarbeiter an altem Bekannten/ Vertrauten fest.
Daher: Vertrauen geben, schafft Vertrauen.
Aufgabe von mir als Schulleitung ist es daher, die Potenziale der Mitarbeiter zu nutzen und sie dadurch in ihrem Verantwortungsbewusstsein zu stärken, dann kann auch Selbstvertrauen entstehen.
Ebenso müssen die Mitarbeiter untereinander vertrauen können. Meine Rolle als Schulleitung sehe ich dahingehend, mich für Teambildungsprozesse und eine erfolgreiche Kommunikation einzusetzen. Um mich einbringen zu können, ist eine Selbstreflexion mitentscheidend. Mein eigenes Handeln muss ich täglich hinterfragen und evaluieren, um Verbesserungsmöglichkeiten zu entwickeln. Erst wenn ich es selbst so lebe, kann ich ein Vorbild für die Mitarbeiter sein, dies auch zu tun.
Was hat sich durch die Digitalisierung für Ihre Rolle als Schulleitung geändert? Was wird sich durch die Digitalisierung ändern, was nicht? Glauben Sie, dass die Digitalisierung Ihre Rolle als Schulleitung verändern wird? Falls ja, warum? Falls nein, warum nicht?
Ich denke nicht, dass sich meine Rolle als Schulleiterin mit dem Fortschritt der digitalen Entwicklungen besonders ändern wird. Meine Tätigkeiten werden sich ändern, das ist nicht abzustreiten. Ich werde versuchen müssen, immer einen Schritt voraus zu sein. Aber muss das ein Schulleiter nicht immer?? Innovativ zu sein zähle ich auch jetzt schon zu meinen Tätigkeiten. Ich frage mich tatsächlich ob sich meine Rolle wirklich ändern wird? Ebenso die Erwartungen, die an meine Rolle gestellt werden? Meine Arbeit ändert sich- ganz klar. Die Kommunikationswege werden immer vielfältiger, schneller und teilweise auch verstrickter. Alles ist unmittelbar verfügbar, auch am Wochenende. Die Work- life- balance muss mehr als zuvor berücksichtigt werden. Sowohl bei mir, als auch bei meinen Mitarbeitern. Vorher nicht abschätzbare rechtliche Aspekte müssen berücksichtigt werden. Hard- und Software müssen immer auf dem neusten Stand und gepflegt sein. Meine Mitarbeiter müssen geschult und fortgebildet werden (ich natürlich auch!). Aber ich gehe trotzdem mit dem selben Gefühl als Schulleitung zur Schule und habe die gleiche Rolle inne. Egal ob Digitalisierung oder nicht, meine eigene Überzeugung von Leadership und emotionales Leadership, wie oben beschrieben, bleibt.
Auf der Internetseite https://leadership-trainings.vcrp.de/ werden verschiedene Trainingstools für Führungkräfte angeboten, die in der Schulentwicklung Einsatz finden sollen. Das Leadership- Training soll eine selbstreflektierende Persönlichkeitsentwicklung fördern.
Was gefällt Ihnen an der Website gut? (inhaltlich wie auch funktional)
Die Website bietet 20 verschiedene Tools an, die ich für meine tägliche Arbeit nutzen kann. Besonders gefällt mir, dass ich konkrete Arbeitssituationen verwenden kann und mittels der Tools aufarbeiten kann. Im Grunde können sie auf vielfältiger Weise zur Problemlösung dienen. Ebenso kann ich meine eigene Persönlichkeit immer wieder hinterfragen und durch die Auswertung einen Verlauf bzw. eine Entwicklung in der Ergebnisdarstellung erkennen. Dadurch, dass ich die Tools immer wieder verwenden kann, macht es meine eigene Beobachtung der Persönlichkeitsentwicklung möglich.
Was gefällt Ihnen an der Website nicht? (inhaltlich wie auch funktional)
Auf der Startseite wird zwar das Projekt beschrieben, jedoch gibt es keinen einführenden Text über die Anwendung der Tools. Ich war daher zunächst etwas irritiert, direkt auf die Maske mit der Tool- Auswahl zu gelangen. Mir ist es zum Beispiel wichtig gewesen zu wissen, was mit meinen Daten passiert. Ich emfinde die Fragen zum Teil als sehr persönlich und kann diese nicht 'hemmungslos' beantworten, da ich nicht weiß inwieweit meine Daten verarbeitet werden. Ich habe ebendiese Fragen bei der Beantwortung außer Acht gelassen, was jedoch zur Verfälschung meiner Ergebnisse führt.
Zudem funktioniert die Selbstcheck- Emotion im Verlauf nicht. Ich konnte zwar den Balken verschieben, jedoch wurde unten in der Skala nichts angezeigt.
Was würden Sie verbessern? (inhaltlich wie auch funktional)
Schön wären einige einleitende Worte über die Benutzung der Tools. Zum Beispiel eine kleine Vorstellung, welche Arten von Tools vorhanden sind, welche Fragetechniken sie haben usw.
Ebenso sollte deutlich gemacht werden, was mit meinen abgesendeten Daten geschiet.
Was würden Sie sich wünschen? (inhaltlich wie auch funktional)
Ich verstehe, dass die Daten für das Projekt ausgewertet werden sollen und befürworte dieses auch. Berücksichtigt man jedoch meine oben beschriebenen Einschränkungen bzgl. der Beantwortung, so führt auch dies zu verzerrten Ergebnissen.
Entweder sollten die Fragen anders formuliert werden, oder es muss ganz deutlich sein, dass es keine personenbezogenen Datenspeicherungen gibt. Denn durch die Anmeldung per Email- Adresse ist eine anonyme Beantwortung nicht mehr möglich.
Wie schätzen Sie den Nutzen der Leadership-Trainings für sich selbst ein? Glauben Sie, dass Sie langfristig davon profitieren? Halten Sie, als (angehende) Führungskraft, Selbstreflexions- und Achtsamkeitstrainings grundlegend für sinnvoll?
Ich kann mir sehr gut vorstellen, einige der Tools wieder anzuwenden. Besonders in konkreten Situationen ist es häufig für mich sinnvoll, ein wenig Abstand zu nehmen und das Geschehene aus einer anderen Ebende zu betrachten. Dabei können mir die Tools sehr helfen. Auch die eigene Beobachtungsmöglichkeit bzgl. der Persönlichkeitsentwicklung finde ich wirklich elementar für mich. Die Selbstreflexions- und Achtsamkeitstrainings sehe ich als absolut grundlegend sinnvoll. Die Trainings ermöglichen mir mein eigenes Handeln zu hinterfragen und neue Verhaltensstrategien zu entwickeln. Besonders, da es für mich als Schulleitung wenig Möglichkeiten gibt, Feedback zu erhalten. Die Tools geben mir zwar kein Feedback, aber sie ermöglichen mir durch die gelungenen Fragestellungen einen Perseptivwechsel vornehmen zu können, wodurch eine Veränderung meines Handelns resuliteren kann. Und das Achtsamkeitstraining ist besonders durch die Digitalisierung ein wichtiger Baustein für das Einhalten der Work- life- balance. Die ständige Verfügbarkeit von Kommunikation (E-mails werden am Wochenende verschickt und abgerufen, einige Kollegen verfügen über Whatsapp- Gruppen, usw.) macht Arbeit allgegenwärtig und wirkt sich daher auch auf das Privatleben aus.
Smart Nursing Education ist ein Blog, der über digitales Lernen und Schulverwaltung in der Pflegeausbildung informieren soll. Dieser ist im Rahmen meines Masterstudiums an der TU Kaiserslautern entstanden.
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